Weißgold ist kein weißes Gold

Weißgold ist eine junge Erfindung. Erst Anfang des 20. Jahrhunderts entstand es in Pforzheim als kostengünstiger Platin-Ersatz. Bekannt ist es auch unter dem Namen Or gris oder Graugold, was den Farbeindruck sogar noch besser wiedergibt.

Weißgold ist kein weißes Gold – es ist eine Legierung. Den weißen Glanz erhält das Gold also durch den Zusatz von anderen Metallen. Dabei gibt es nicht nur eine einzige „Mixtur“, sondern viele verschiedene.

Gold + Nickel

Die Verschmelzung von Gelbgold und Nickel stellt die ursprüngliche Form von Weißgold dar. Das Ergebnis ist ein sehr helles, aber auch sehr hartes Material. Heute ist diese Legierung nicht mehr üblich, da Nickel hochallergen ist.

Gold + Palladium

Die Kombination von Gold und Palladium erzeugt einen Farbton, der auch als Edelweiß bezeichnet wird. Die Legierung ist weich und gut zu verarbeiten. Allergische Reaktionen sind selten.

Gold + Silber

Silber-Weißgold gibt es in den Legierungen 33,3 %, 59 % und 75 %. Der Weißton ist bei der 333er-Variante am intensivsten – allerdings wäre hier die Bezeichnung 670er-Silber treffender.

Gold + Eisen

Einen eher bläulichen Einschlag bewirkt der Zusatz von Eisen. In Deutschland ist die Legierung weitgehend unbekannt.

Gold + Mangan

Mangan-Weißgold kam in den späten 1990er-Jahren in Mode. Es diente als Alternative zum ebenfalls kostengünstigen, aber gesundheitsschädlichen Nickel-Weißgold. Es konnte sich nicht durchsetzen, da es einen Gelbstich hat und zu Verfärbungen neigt.

Gold + Chrom

Sehr seltene Legierung. Chrom konnte sich als Zusatz für Schmuck nicht durchsetzen. Das entstandene Material ist sehr hart und lässt sich nur schwer formen.

Gold + Platin

Die edle Kombination aus Gold und Platin erzeugt einen recht dunklen Weißton. Sie konnte sich nie wirklich durchsetzen – auch, weil die Verarbeitung schwierig ist.

Rhodium für Extraglanz

Weißgold glänzt noch heller, wenn es rhodiniert wird. Dann erscheint es so intensiv wie Platin. Damit die Strahlkraft erhalten bleibt, müssen die Schmuckstücke jedoch regelmäßig neu mit Rhodium überzogen werden.