Echte Perlen vs. Zuchtperlen
Was die Perle so einzigartig macht? Sie ist das einzige Schmuckstück, das in einem lebenden Organismus heranwächst! Bei Perlen handelt es sich um sogenannte „organische Edelsteine“, die in bestimmten Muschel- oder Schneckenarten gebildet werden. Die Schmuckindustrie unterscheidet zwischen „natürlichen Perlen“ (auch „echte“ oder „Orient-Perlen“ genannt), „Zuchtperlen“ bzw. „Kulturperlen“ sowie Perlen-Imitationen.
Es gibt eine erstaunlich große Vielfalt an Perlen-Arten. Aussehen und Wert von Perlen werden im Schmuckhandel nach Farbe, Glanz/Schimmer (auch „Lüster“ genannt) und Form/Größe beurteilt. Allgemein kann man sagen: je runder, desto wertvoller, und je besser und klarer der Lüster auf der Perlenoberfläche ist, desto höher ist die Qualität einzustufen.
Wie Perlen entstehen
Natürliche Perlen entstehen ohne menschliches Zutun. Das passiert zum Beispiel dann, wenn ein Fremdkörper oder Parasit in die Muschel eindringt. Die Muschel „ummantelt“ den Eindringling daraufhin mit mehreren Perlmuttschichten, bis nichts mehr von ihm zu sehen ist. Das kann mehrere Jahre dauern. Als die alten Chinesen diesem Prozess im 5. Jahrhundert n. Chr. auf die Schliche kamen, legten sie kleine Buddhas in Perlmuscheln, damit diese von Perlmutt überzogen und veredelt wurden.
Es muss aber nicht zwingend ein „Eindringling“ involviert sein. Es gibt auch „kernlose“ Entstehungsprozesse bei einigen Muschelarten, die ohne Fremdkörper eine Perle ausbilden.
Perlentauchen – Gefährlicher Beruf
Echte Perlen wurden bis ins 20. Jahrhundert hinein von Perlentauchern oder –fischern geerntet. Dies geschah vor allem im Indischen Ozean, in der Karibik, in einigen Seen und Flüssen Nordamerikas sowie in mitteleuropäischen Gebirgsbächen. Der Beruf des Perlentauchers war extrem gefährlich und forderte zahlreiche Todesopfer (mehr dazu in folgendem Artikel: Perlentauchen).
Traditionelle Perlentaucher gibt es heutzutage kaum noch. Im Laufe des 20. Jahrhunderts wurden Methoden zum Züchten von Perlen entwickelt, welche die Ernte erleichterten. Perlaustern werden heutzutage meist auf künstlichen Austernbänken gezüchtet, indem gezielt Implantate in die Muscheln eingesetzt und diese an Schnüren befestigt werden. Das sind dann die sogenannten „Zuchtperlen“ oder „Kulturperlen“.