Uhren-Fälschungen: ein „echtes“ Problem
Längst vorbei sind die Zeiten, in denen gefälschte Uhren aus billigem Messing und kurzlebiger Technik bestanden. Plagiats-Fabriken arbeiten heutzutage mit modernen Maschinen und setzen teilweise sogar Original-Teile ein. Das Ergebnis: Viele Kopien sind vom Original kaum mehr zu unterscheiden. Ein großes Problem – für begehrte Marken und ehrliche Käufer.
Rolex ist meistgefälschte Uhren-Marke
Produktpiraterie beschert der Uhrenbranche jährlich Verluste in Höhe von mehreren Millionen Euro – Tendenz steigend. Betroffen sind alle großen Uhren-Hersteller, unfreiwilliger Spitzenreiter ist Rolex. Schmuck-Plagiate tauchen seltener auf, da dieser Bereich deutlich weniger markendominiert ist. Doch auch dort sind Fälscher auf dem Vormarsch.
Privater Besitz ist legal
Zu 90 Prozent kommen die Plagiate aus China. Von dort aus drängen sie auf verschiedene Art und Weise auf den Weltmarkt. Ein Klassiker: die nachgemachte Uhr als günstiges Urlaubsschnäppchen. Wer die Fälschung nur für den privaten Gebrauch nutzt und den maximalen Einfuhrwert aus dem Ausland nicht übersteigt, macht sich dabei nicht einmal strafbar. Das Gleiche gilt für den Erwerb von Produktfälschungen im Internet. Wer dagegen mit Plagiaten handelt, riskiert hohe Strafen. Das hält zahlreiche Online-Shops nicht davon ab, auch in deutscher Sprache ganz offen mit professionellen Fälschungen zu werben. Ein hochwertiges Web-Design und gut gemachte Fotos erwecken dabei häufig einen trügerisch seriösen Eindruck – der immer mehr Uhrenfans in Versuchung führt. Nach einer Studie von Ernst & Young hat jeder dritte Verbraucher bereits eine gefälschte Uhr gekauft. 50 Prozent davon entschied sich bewusst für ein Plagiat.
Kampf gegen Windmühlen
Uhrenhersteller setzen viel daran, Produktpiraten das Leben so schwer wie möglich zu machen. Maßnahmen wie Hologramme, Wasserzeichen, Mikroschrift und künstliche DNA auf Uhren zu platzieren ist jedoch aufwändig. Meist ist es darüber hinaus nur eine Frage von Wochen, bis Fälscher auch diese Merkmale kopieren. Strengere Zollkontrollen und konsequentes Melden von verdächtigen Online-Shops sind die wohl effektivsten Maßnahmen gegen den Plagiat-Handel.
Schutz für Verbraucher
Was bedeutet diese Entwicklung für ehrliche Käufer? Wie kann man sicher sein, Fälschern nicht auf den Leim zu gehen? Wer online kaufen will, sollte nur auf Shops mit unzweifelhaftem Ruf setzen. Noch sicherer ist der Kauf im Einzelhandel – bei einem renommierten und etablierten Juwelier, dem man vertraut. Wer Uhren aus zweiter Hand kauft, sollte sich zuvor immer Rat vom Fachmann holen. Nur er kann durch die Prüfung von Haptik, Optik, Mechanik und Uhrwerk eine Fälschung zweifelsfrei erkennen.
Sie möchten Ihre Uhren und Schmuck auf Echtheit prüfen lassen? Oder wünschen vor dem Kauf eine Zweitmeinung? Wir sind gern für Sie da.